Bitcoin-Erpessung bei Media Markt und Saturn – Black Friday in Gefahr?

  • Bitcoin-Erpessung bei Media Markt und Saturn – Black Friday in Gefahr?


    Statt 240 Millionen US-Dollar Lösegeldforderung sollen nun 50 Millionen in Bitcoin an die vermeintlichen Erpresser gezahlt werden.

    Die Elektronikhändler Media Markt und Saturn sind Opfer einer massiven Ransomeware-Attacke geworden. Primär betroffen ist der stationäre Handel vor allem in Filialen in Deutschland und den Niederlanden, heißt es. So komme es aktuell zu Systemausfällen an den Kassen. Auch der Umtausch von Waren und die Abwicklung von Finanzierungen seien derzeit nicht möglich. Kunden sollten sich auf einen eingeschränkten Betrieb einstellen. Der Online-Handel hingegen sei einem Sprecher der MediaMarktSaturn Retail Group zufolge nicht von dem Cyber-Angriff betroffen. Eine anfängliche Lösegeldforderung von 240 Millionen US-Dollar reduzierten die mutmaßlichen Angreifer auf 50 Millionen, ausgezahlt in Bitcoin.



    Konkrete Informationen zu den Tätern gibt es von Unternehmensseite bisher noch nicht. Das Online-Portal BleepingComputer schreibt die Attacke jedoch der Ransomware-Gruppierung “Hive” zu. Die mutmaßlichen Hacker sollen sich in der Nacht von Sonntag auf Montag Zugang zu den Systemen verschafft haben. Unbestätigten Quellen zufolge habe die Schadsoftware die internen Systeme allerdings bereits vor einem Monat infiltriert und sei erst Sonntagnacht ausgelöst worden. Eine Anfrage von BTC-ECHO dazu ließ die Unternehmensgruppe unkommentiert.


    Black-Friday-Verkauf bleibt fraglich

    Unklar bleibt weiterhin, inwiefern sich die Attacke auf Media Markt und Saturn auf den Black Friday Sale am 26. November auswirken könnte. Angesichts der Zwangsschließung aufgrund des bundesweiten Lockdowns wäre ein Ausfall der Rabattaktion ein herber finanzieller Schlag für die Unternehmensgruppe. Derzeit arbeite man mit Hochdruck an einer Lösung, ließ ein Sprecher gegenüber BTC-ECHO verlauten. Gewissheit dürften wohl die nächsten Tage bringen.



    Ransomware-Attacken voll im Trend

    Seit Anfang des Jahres nehmen Ransomware-Attacken zu. Anfang Juli sorgte die Hacker-Gruppierung “REvil” mit einem Cyber-Angriff auf das US-amerikanische IT-Unternehmen Kaseya weltweit für Schlagzeilen. Damals sperrten die Angreifer den Zugriff auf das Dienstleisterprogramm VSA, das Unternehmen weltweit für Verwaltungsaufgaben einsetzen. In der Folge verlangte Revil ein Lösegeld in Höhe von 70 Millionen US-Dollar in Bitcoin.


    Aus einer repräsentativen PwC-Umfrage ergibt sich zudem ein deutliches Bild. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft befragt jedes Jahr etwa 5.000 Unternehmensvertreter aus aller Welt zum Thema Wirtschaftskriminalität. Laut den Daten aus dem Jahr 2020 erlebten fast die Hälfte der Befragten in den vergangenen zwei Jahren mindestens einen digitalen Angriff auf ihr Unternehmen. Der kumulierte Schaden beläuft sich laut Umfrage auf 42 Milliarden Euro.

  • Mich überrascht eher dass so etwas nicht häufiger vorkommt. Da muss doch nur ein Mitarbeiter einen komischen Mailanhang öffnen und schon hat man den Salat.

    So einfach ist es dann doch nicht. Die hängen ja nicht alle im selben Netzwerk. Wenn ein Mitarbeiter eines MM in München einen komischen Mailanhang öffnet, ist nicht gleich die ganze Kette betroffen, ich würde behaupten nicht mal die gesamte Filiale. Der Angriff muss also irgendwo "weiter oben" in einer zentraleren Stelle passiert sein.

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