Lebensversicherungen vor der Pleite

  • Ich habe so einen Mist zum Glück nie abgeschlossen aber die Entwicklung ist schon krass: Statistisch gesehen hat jeder Bürger mehr als eine Lebensversicherung abgeschlossen, manche Leute also deutlich mehr als einen Vertrag, da ich und mein Umfeld ja alle keine haben.


    Damit die Versicherer die Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden auch wirklich bedienen können, müssen sie über genügend Eigenmittel verfügen. Seit ein paar Jahren gilt im Rahmen der Richtlinie Solvency II, dass die europäischen Anbieter das Verhältnis von vorhandenen zu erforderlichen Mitteln mit der Solvenzquote angeben müssen. Der Bund der Versicherten hat diese nun untersuchen lassen und hat schlimme Zustände zu Tage gefördert:


    Er untersuchte die Gewinnerwartung von 82 Versicherungsgesellschaften. Dabei zeigte sich: 16 Versicherer liegen mit ihrer Quote unter 100 Prozent, bei 16 geht die Studie zudem von keiner positiven Gewinnerwartung aus. Zusammengefasst kommt die Analyse des BdV zu dem Fazit, dass es um 22 Lebensversicherer richtig scheisse steht.


    Ich erwarte da Böses in 2022 und 2023! Hat einer von Euch solche Drecksprodukte?

  • Ich habe sowas zum Glück auch nie gemacht.



    Viele vertrauen ja auf den gesetzlichen Sicherungsfonds „Protektor“. In diesem Fonds liegt aber eine lächerliche Milliarde, während es 1000 Milliarden an Forderungen gegen die LV. Geht auch nur in einziger mittelgroßer Pleite, ist der Fonds platt.


    Was mich stört: Wenn wider mal unser Steuergeld zugunsten derjenigen verschleudert wird, die dumme Entscheidungen getroffen haben. Ja, eine LV war auch schon 1990 dumm, weil klar war, dass die überzogenen Provisionen alles auffressen.


    Nun hat das Bundesministerium der Finanzen mit dem Risikoreduzierungsgesetz einen gefährlichen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem die Abwicklung von insolventen Lebensversicherungsunternehmen klarer geregelt werden soll. Ohne Beteiligung der Verbraucherschutzverbände.


    Der Bund der Versicherten (BdV) befürchtet völlig zu Recht, dass die Politik im Insolvenzfall die Versicherungsunternehmen weitgehend aus der Haftung nimmt, zu Lasten der Versicherten und Steuerzahler. Mich kotzt diese Verschwendung von Steuergeldern einfach nur noch an. Es sollen endlich diejenigen zahlen, die ihr Geld schlecht investiert haben und nicht alle anderen.



  • 36 der 135 Pensions­kassen sind in schwerem Fahr­wasser und stehen unter Bafin-Aufsicht. Welche das sind, sagt die Bafin nicht. Auch das Bundes­finanz­ministerium tut dies nicht, weil eine Offenlegung die „Wett­bewerbs­fähig­keit schädigen“ würde.


    Drei Pensions­kassen dürfen gar keine neuen Kunden mehr nehmen. Neben der Caritas Pensions­kasse und der Kölner Pensions­kasse hat die Bafin auch der Deutschen Steuerberater-Versicherung das Neugeschäft untersagt. Eine Sanierung der Kassen scheiterte, weil die dahinter stehenden Unternehmen kein frisches Geld nachgeschossen haben. Kassieren, aber nicht investieren! Es wird mächtig knallen!

  • Wir administrieren uns zu Tode in Deutschland! Ich weiß nicht, ob einem von Euch klar ist, was da für ein Rattenschwanz dran hängt:


    Solche Kassen müssen dann Leistungen kürzen, denn viele kleine Träger­unternehmen bekommt man nie zu einer übereinstimmenden Nachschusspflicht.


    Dann werden also die Betriebsrenten gekürzt. Das trifft dann auch Selbst­ständige, wie mich als freie Steuerberater! Meine Pensions­kasse, die Deutsche Steuerberater-Versicherung, hat meine monatliche Rente um 13 Prozent gekürzt. Niemand gleicht die Kürzung aus, denn ich habe keinen Arbeitgeber. Voll verarscht!


    Die meisten Kunden von Pensions­kassen sind aber Angestellte. Sie trifft es nicht so hart – voraus­gesetzt ihre Firma geht nicht pleite. Dann ist nämlich der Arbeit­geber in der Pflicht. Sobald der Ruhe­stand beginnt, muss er die Kürzung der von der Firma fest zugesagten Rente ausgleichen. So steht es im Betriebsrentengesetz.


    Schön wird der Administrationswahnsinn dann aber, wenn ein Arbeitgeber seinen Betrieb schließen will, muss er vorher eine Lösung für die Betriebs­rente finden. Es gilt: Sagt der Arbeit­geber eine Rente zu, kann er dieses Versprechen auch dann nicht zurück­ziehen, wenn er die Firma schließt – etwa weil er keinen Nach­folger findet. Seine Garantie für eine lebens­lange Rente bleibt ihm wie Scheisse am Bein!


    Faktisch werden damit Betriebsschließungen unmöglich, wenn man keine riesigen Finanzmittel hat, um neue Versicherer zu finden, die in die Pflicht einsteigen. Da kann jeder froh sein, der nie Betriebsrenten zugesagt hat.



    Besser ist da eine Firmenpleite, statt eine Abwicklung und ich kenne einige Fälle, wo nur wegen der Pensionsverpflichtung eine Insolvenz einer geordneten Abwicklung vorgezogen wurde! Bei einer Firmenpleite springt nämlich der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) ein. Der PSV über­nimmt die Betriebs­rente bis zu einer Höhe von ca. 10.000 Euro im Monat. Fett! Den PSV finanzieren die Arbeit­geber, die eine Betriebs­rente anbieten. Sie sind gesetzlich verpflichtet, Mitglied zu werden. Schön andere zahlen lassen!


    Im Ergebnis wäre ich dafür, ALLE Rentenbezieher für diese schlechte Entscheidung zahlen zu lassen, sich auf eine Rente von derart absehbar unterfinanzierten Betriebsrentengebern zu verlassen, aber die Politik möchte das leider nicht.


    Jeder sollte für seine schlechten Entscheidungen selbst verantwortlich sein. Wenn der BTC auf 1000 Dollar abstürzt, rufe ich auch nicht nach dem Steuerzahler!

  • Auch die immer mal genannte Beitragsfreistellung ist Mist für den VN:


    Die Beitragsfreistellung ist nämlich genauso verlustreich wie die Kündigung. Es wird der Rückkaufswert ermittelt, der dann wie eine Einmalzahlung in eine Lebensversicherung behandelt wird, für die keine weiteren Beiträge gezahlt werden müssen. Auch bei der Beitragsfreistellung ist das Geld für die Abschlusskosten verloren genau wie bei der Kündigung. Schön verarscht!


    Königsweg ist letztlich nur der Widerruf, um die ehemals dumme Entscheidung noch revidiert zu bekommen: Noch Jahre nach Vertragsschluss ist der Widerruf möglich, wenn bei Abschluss nicht korrekt über das Widerrufsrecht informiert wurde. In der Rückabwicklung sind 100 Prozent der Beiträge zuzüglich Zinsen zu erstatten. Fett! Es ist aber schwer, einen guten Anwalt zu finden, der das auch hinbekommt und sein Geld wert ist.

  • Ich erwarte da Böses in 2022 und 2023! Hat einer von Euch solche Drecksprodukte?

    Und ja, ich habe so ein Drecksprodukt, siehe oben. Ich war dumm damals und naiv und habe mich von einem Versicherungsmakler mit Porsche Boxter von A-Z verarschen lassen, auch noch mit Filmfonds übrigens. Heute ist er bei der DVAG.


    Ich rate jedem, diese Folge von Böhmermann dazu zu sehen:

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    Die DVAG ist ein richtig krasser Laden!

  • Und ja, ich habe so ein Drecksprodukt, siehe oben. Ich war dumm damals und naiv und habe mich von einem Versicherungsmakler mit Porsche Boxter von A-Z verarschen lassen, auch noch mit Filmfonds übrigens. Heute ist er bei der DVAG.


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    Hatte auch mal so einen Versicherungsvogel in meinem Freundeskreis. Hat uns allen private Rentenversicherungen andrehen wollen, keiner hat angebissen. Trotzdem ist er richtig penetrant gewesen und hat nur noch davon erzählt, wenn wir uns getroffen haben. Der Kontakt ist deshalb auch vor einigen Jahren abgebrochen.

  • Und ja, ich habe so ein Drecksprodukt, siehe oben. Ich war dumm damals und naiv und habe mich von einem Versicherungsmakler mit Porsche Boxter von A-Z verarschen lassen, auch noch mit Filmfonds übrigens. Heute ist er bei der DVAG.


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    wie ich diesen typen hasse haha

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