Welche Erfahrungen habt ihr mit stromsparenden Kryptowährungen?

  • Anderswo hier im Forum wurde ja schon die Frage gestellt, ob Bitcoin und Klimaschutz ein Widerspruch in sich sei. Soweit ich das verfolge, gibt es schon seit einiger Zeit unterschiedliche Bestrebungen stromsparende Kryptowährungen zu etablieren. Mich würden eure Erfahrungen mit solchen Kryptowährungen interessieren. Glaubt ihr, dass sich energieeffiziente Optionen langfristig durchsetzen werden? Und wenn Nein, warum nicht?

  • Ist auch ein Thema das mich sehr interessieren würde, immerhin ist der Klimawandel so ziemlich unser größtes Problem aktuell und wenn eine Währungsalternative so viel Strom verbraucht wie Bitcoin, dann sollte uns das schon zum Nach- bzw. Umdenken bringen finde ich. Habe neulich in einem Artikel gelesen dass das Bitcoin-Netzwerk mit Mining mehr Strom verbraucht als die gesamte Ukraine. Schon ziemlich krass, was diese Rechner so fressen. Glaube auch dass es da Alternativen geben muss oder es sonst höchste Zeit dafür wäre.

    Muss mich da aber erst mal schlau machen was es so an anderen Ansätzen gibt, die nicht nur auf proof-of-work setzen.

  • Neben Proof of Work gibt es schon Alternativen. Man muss halt dann auch schauen, was sich als wie praxistauglich erweist und wie sicher die Alternativen dann sind. Ich habe gelesen, dass Ethereum von Proof of Work auf Proof of Stake umstellen möchte. Ich bin gespannt, welche Auswirkungen das haben wird. Grundsätzlich finde ich es aber sehr positiv, wenn es eine Abkehr vom zeit- und energieintensiven Mining gibt.


    Aber hat Proof of Stake nicht ein großes Problem mit frühen Investoren, die einen großen Teil der Coins halten? Dadurch könnten dann doch über Netzwerke entschieden, Transaktionen und Teilnehmer ausgeschlossen und sogar Konsensregeln verändert werden? Besonders demokratisch erscheint mir das nicht...

  • Ich muss wohl etwas revidieren. Langfristig gesehen ist der Klimawandel sicher unser größtes Problem, akut scheint der Krieg, den Russland heute angezettelt hat, aber wohl so einiges durcheinander zu wirbeln, auch was Kryptowährungen angeht. Hab eben gelesen dass die Kurse bei Bitcoin und vielen anderen heute drastisch eingebrochen sind. Also sicher kein schlechter Zeitpunkt, um das System an sich zu überdenken. Und da muss man neben Möglichkeiten zum Stromsparen sicher auch den demokratischen Ansatz überdenken, der steht bei Proof of Stake wirklich nicht gerade im Vordergrund, da gebe ich dir recht. Falls die EU nächste Woche aber wirklich für ein Verbot von Proof-of-Work-basierten Kryptowährungen stimmt, wird man sich da eh was anderes überlegen müssen. Hab da ein bisschen recherchiert und ich finde den Ansatz des Proof of Personhood klingt da zum Beispiel sehr vielversprechend finde ich, falls dir der was sagt. Demokratischer als andere ist er jedenfalls allemal.

  • BitCoin ist gespeicherte Energie.Je mehr Energie für das Erzeugen eines BitCoins aufgewendet werden muss,umsomehr Sicherheit steckt in diesem Coin. Diese gespeicherte Energie kann jetzt in hundermillionstel Einheiten in Echtzeit weltweit verteilt werden. Deshalb wurde der BitCoin so geschaffen.

    In der EU wird ja jetzt verhandelt ob Dienstleistungen mit proof of work coins verboten werden soll. Vielleicht bietet sich ja durch Bitcoin selbst eine Lösung.

    In der EU dürfen ab einem zu definierenden Datum nur noch umweltgerecht erzeugte BitCoin gehandelt werden. Jeder Miner, der noch Coins in die EU liefern will muss sich um einen Nachweis kümmern, dass seine Coins mitweltgerecht geschürft wurden. Dieses Zertifikat wird an jeden geschürften BitCoin angehängt. ;) Da werden :P SPD, Grüne und Linke in Brüssel aber schön :cursing:

    Gruß an die Runde

  • Ja, das ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, dass Bitcoin und der hohe Energieverbrauch (und die damit auch einhergehende hohe Sicherheit) untrennbar miteinander verbunden sind. Die Frage für mich ist halt, ob der / die Erschaffer von Bitcoin wirklich auch alles bedacht haben und ob da wirklich keine Luft mehr nach oben ist, bezüglich eventuell besseren Konzepten.


    https://www.btc-echo.de/news/b…eu-parlament-mica-135833/ die Abstimmung wurde verschoben, ein neuer Termin steht bisher noch nicht fest.

    Das hatte ich mir schon fast gedacht. Und auch wenn ich selbst meine Zweifel bezüglich Proof of Work habe, für Verbote bin ich nicht.


    In der EU dürfen ab einem zu definierenden Datum nur noch umweltgerecht erzeugte BitCoin gehandelt werden. Jeder Miner, der noch Coins in die EU liefern will muss sich um einen Nachweis kümmern, dass seine Coins mitweltgerecht geschürft wurden. Dieses Zertifikat wird an jeden geschürften BitCoin angehängt. ;) Da werden :P SPD, Grüne und Linke in Brüssel aber schön :cursing:

    Selbst wenn nur "grüner" Strom verwendet werden sollte, wird immer noch Strom verbraucht, der dann womöglich anderswo fehlt. Und was zählt zu nachhaltiger Energie? Atomkraft?


    Und da muss man neben Möglichkeiten zum Stromsparen sicher auch den demokratischen Ansatz überdenken, der steht bei Proof of Stake wirklich nicht gerade im Vordergrund, da gebe ich dir recht. Falls die EU nächste Woche aber wirklich für ein Verbot von Proof-of-Work-basierten Kryptowährungen stimmt, wird man sich da eh was anderes überlegen müssen. Hab da ein bisschen recherchiert und ich finde den Ansatz des Proof of Personhood klingt da zum Beispiel sehr vielversprechend finde ich, falls dir der was sagt. Demokratischer als andere ist er jedenfalls allemal.

    Nein, von Proof of Personhood habe ich noch nichts gehört. Ich habe jetzt mal den englischen Wikipedia Artikel dazu gelesen. Als Anwendungsbeispiele werden dort Good Dollar, Cirlces und Idena angeführt. Scheint auch irgendwie mit der Idee eines Grundeinkommens durch Kryptowährungen verknüpft zu sein - wobei ich mir darunter noch nicht wirklich etwas vorstellen kann. Interessante Ansätze aber allemal!

  • https://www.btc-echo.de/news/b…eu-parlament-mica-135833/ die Abstimmung wurde verschoben, ein neuer Termin steht bisher noch nicht fest.

    Ich bin gespannt, ob das nur zeitlich verschoben ist. Konkret sollen ja Krypto-Dienstleistungen verboten werden, die auf ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen, wie eben beim Bitcoin als POW Konstrukt.


    Das Verbot ist einem finalen Kompromissvorschlag des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON) zu entnehmen, was auf Stimmen von Sozialdemokraten, Grünen und Linken zurück geht, Kryptowährungen auf europäischer Ebene stärker zu regulieren oder gar zu verbieten. Immerhin wäre der Besitz solcher Digitalwährungen weiterhin gestattet.


    Ich hoffe ja doch, dass sich noch einige Freigeister durchsetzen, die den Vorteil der POW Technik erkennen und eher auf Wasserkraft und Windkraft setzen, um die Work zu bewälktigen.

  • Ah, danke für den Artikel!


    „Ein de facto Verbot von Proof-of-Work-basierten Kryptowährungen wie Bitcoin dürfte damit aber zunächst vom Tisch sein“


    heißt es da, also das klingt für mich schon sehr deutlich. Bin mal gespannt wie die Geschichte weitergeht. Ich bin jetzt auch kein Fan von Verboten, aber durchaus von verantwortungsvollem Handeln und da zählt der Klimaschutz eben auch dazu und dass man Alternativen findet, um umweltfreundlichere Wege zu schaffen um Coins zu schürfen.


    Als Anwendungsbeispiele werden dort Good Dollar, Cirlces und Idena angeführt.

    Ja genau, bei Idena habe ich jetzt auch schon mal bisschen reingeschnuppert. Mir sagt das Konzept einfach zu, weil es einen demokratischen Ansatz hat. Jeder und jede kann nur als Einzeperson auftreten und ist absolut gleichberechtigt, unabhängig von Vermögen, Rechenleistung oder Stake. Dazu muss man halt immer wieder nachweisen, dass man menschlich und kein Bot ist, indem man zu einer festgelegten Zeit kognitive Aufgaben löst – synchron mit allen anderen Usern. So erzeugt man dann eben neue Blocks.

  • BitCoin ist gespeicherte Energie.Je mehr Energie für das Erzeugen eines BitCoins aufgewendet werden muss,umsomehr Sicherheit steckt in diesem Coin. Diese gespeicherte Energie kann jetzt in hundermillionstel Einheiten in Echtzeit weltweit verteilt werden. Deshalb wurde der BitCoin so geschaffen.

    In der EU wird ja jetzt verhandelt ob Dienstleistungen mit proof of work coins verboten werden soll. Vielleicht bietet sich ja durch Bitcoin selbst eine Lösung.

    In der EU dürfen ab einem zu definierenden Datum nur noch umweltgerecht erzeugte BitCoin gehandelt werden. Jeder Miner, der noch Coins in die EU liefern will muss sich um einen Nachweis kümmern, dass seine Coins mitweltgerecht geschürft wurden. Dieses Zertifikat wird an jeden geschürften BitCoin angehängt. ;) Da werden :P SPD, Grüne und Linke in Brüssel aber schön :cursing:

    Gruß an die Runde

    Interessanter Ansatz, so habe ich das noch nie betrachtet!

  • hast du Coins davon?

    Heute gekauft, WEIL ich habe mir mal die Kursbewegungen angeschaut und NEAR war während des Krieges recht stabil, was man von den anderen erstmal nicht bestätigen konnte...das hat mich sehr beeindruckt. Weiter intensiv beschäftgit habe ich mich noch nicht. Aber NEAR könnte potenzial haben, ich habe heute erstmal etwas gekauft :)

  • Heute gekauft, WEIL ich habe mir mal die Kursbewegungen angeschaut und NEAR war während des Krieges recht stabil, was man von den anderen erstmal nicht bestätigen konnte...das hat mich sehr beeindruckt. Weiter intensiv beschäftgit habe ich mich noch nicht. Aber NEAR könnte potenzial haben, ich habe heute erstmal etwas gekauft :)

    Stabil ist gut, habe mir eben mal den Chartverlauf angeschaut. Die sind ja sogar ordentlich gestiegen :)

  • Ich bin gespannt, ob das nur zeitlich verschoben ist. Konkret sollen ja Krypto-Dienstleistungen verboten werden, die auf ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen, wie eben beim Bitcoin als POW Konstrukt.

    Dass das Thema schon ganz vom Tisch ist, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich denke eher, dass das, was sich aktuell in der Ukraine abspielt, relativ große und langanhaltende Nachwirkungen haben wird. Nicht nur politisch gesehen, sondern auch in Bezug auf Ressourcen - wie eben auch Energie. Aktuell stehen sicher dringendere Dinge auf der Tagesordnung, aber ich denke schon, dass nachhaltige Konsensmechanismen die Zukunft gehört.

    Ja genau, bei Idena habe ich jetzt auch schon mal bisschen reingeschnuppert. Mir sagt das Konzept einfach zu, weil es einen demokratischen Ansatz hat. Jeder und jede kann nur als Einzeperson auftreten und ist absolut gleichberechtigt, unabhängig von Vermögen, Rechenleistung oder Stake. Dazu muss man halt immer wieder nachweisen, dass man menschlich und kein Bot ist, indem man zu einer festgelegten Zeit kognitive Aufgaben löst – synchron mit allen anderen Usern. So erzeugt man dann eben neue Blocks.

    Ich habe mir das mal auf der Homepage angeschaut, der Ansatz von IDNA ist wirklich interessant. Kann man denn nur teilnehmen, wenn man schon Coins der Kryptowährung gekauft hat, oder kann man da auch erst mal nur aus Interesse reinschnuppern, wie das abläuft und ob es einem taugt?

    Heute gekauft, WEIL ich habe mir mal die Kursbewegungen angeschaut und NEAR war während des Krieges recht stabil, was man von den anderen erstmal nicht bestätigen konnte...das hat mich sehr beeindruckt. Weiter intensiv beschäftgit habe ich mich noch nicht. Aber NEAR könnte potenzial haben, ich habe heute erstmal etwas gekauft :)

    NEAR basiert auf Proof of Stake, oder? Ich würde sie damit auch zu den stromsparenden Kryptowährungen zählen. Kaufst du denn öfter basierend auf Bauchgefühl oder beschäftigst du dich je nach Währung schon intensiver damit?

  • Das lightning network ist stromsparend aber benoetigt die bitcoin blockchain fuer die Sicherheit. Das Bitcoinnetzwerk selbst hat kein Energieproblem wegen dem bitcoin halving. Die Verguetung der Miner (in Bitcoin) unterliegt dem exponentiellen Zerfall, das limitiert den Stromverbrauch auf Dauer deutlich. Wenn dann Milliarden an Transaktionen durch 2nd layer Transaktionen laufen, dann wird der Stromverbrauch pro Transaktion sich nicht mehr viel von dem deiner Hausbank unterscheiden. Die Diskussion setzt nicht am richtigen Punkt an. Sie ist vergleichbar mit der Diskussion Ende der 90er, dass jede Google-Suche mehrere Kilowattstunden veschlingt. Bitcoin ist etwas sinnvolles, da kann man auch Strom fuer verwenden. Wer Strom sparen moechte sollte woanders anfangen.

  • Ich habe mir das mal auf der Homepage angeschaut, der Ansatz von IDNA ist wirklich interessant. Kann man denn nur teilnehmen, wenn man schon Coins der Kryptowährung gekauft hat, oder kann man da auch erst mal nur aus Interesse reinschnuppern, wie das abläuft und ob es einem taugt?

    Nein, ist nicht zwingend erforderlich. Ich wollte mir das ursprünglich auch erst mal nur ansehen. Du checkst dir erstmal eine Einladung, das geht zum Beispiel über den Telegram Kanal. Und dann musst du zuerst einmal die erste Validation abwarten, um zu bestätigen, dass du eine menschliche Identität hast, da gibt’s aber auch die Möglichkeit vorher ein paar Testläufe zu machen, damit du schon ungefähr weißt wie das abläuft. Sind so Bilderrätsel, eh ähnlich wie Captchas aber etwas schwieriger, damit keine Bots durchkommen. Durch diese regelmäßigen Validations (ich glaube die sind alle 3 Wochen) verdienst du jedes Mal Idena Coins und kannst nach der ersten erfolgreich bestandenen dann auch mit dem Mining beginnen.

  • Generell empfiehlt es sich genauer anzuschauen, was dahintersteckt. Natürlich haben auch alle Unternehmen mitbekommen, dass CO2-Neutralität, Nachhaltigkeit etc. momentan Schlagworte sind, die gut ankommen. Ich gehe davon aus, dass auch sehr viel Greenwashing betrieben wird und nicht immer das dahintersteckt, was behauptet wird. Deinen Link lese ich mir gleich durch!


    Ich wollte mir das ursprünglich auch erst mal nur ansehen. Du checkst dir erstmal eine Einladung, das geht zum Beispiel über den Telegram Kanal. Und dann musst du zuerst einmal die erste Validation abwarten, um zu bestätigen, dass du eine menschliche Identität hast, da gibt’s aber auch die Möglichkeit vorher ein paar Testläufe zu machen, damit du schon ungefähr weißt wie das abläuft. Sind so Bilderrätsel, eh ähnlich wie Captchas aber etwas schwieriger, damit keine Bots durchkommen. Durch diese regelmäßigen Validations (ich glaube die sind alle 3 Wochen) verdienst du jedes Mal Idena Coins und kannst nach der ersten erfolgreich bestandenen dann auch mit dem Mining beginnen.

    Danke für die Beschreibung, ich habe das jetzt kürzlich mal ausgetestet. Die Validation bei Idena war tatsächlich unkomplizierter, als ich mir das beim reinen Durchlesen vorgestellt hatte. Aber ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass eine menschliche Person zwei oder mehr Accounts gleichzeitig betreiben kann. Insofern schon spannend, dass man dadurch auch eine einzigartige Online-Identität erhalten kann.


    Bitcoin ist etwas sinnvolles, da kann man auch Strom fuer verwenden. Wer Strom sparen moechte sollte woanders anfangen.

    Nur weil etwas sinnvoll ist, heißt das für mich nicht, dass der Stromverbrauch deshalb egal wäre. Heizen ist auch sinnvoll. Trotzdem muss es keine Ölheizung auf maximaler Stufe bei offenen Fenstern im Winter sein - also mal überspitzt gesagt.

  • Nur weil etwas sinnvoll ist, heißt das für mich nicht, dass der Stromverbrauch deshalb egal wäre. Heizen ist auch sinnvoll. Trotzdem muss es keine Ölheizung auf maximaler Stufe bei offenen Fenstern im Winter sein - also mal überspitzt gesagt.

    Es macht Bitcoin sicherer als all die anderen Kryptowaehrungen. Wer grosse Sicherheit braucht nimmt deshalb Bitcoin und wer weniger braucht im Alltag der nimmt etwas was kaum Strom braucht wie z.B. das Lightning network. Bitcoin hat einen exponentiellen Zerfall der Minerverguetung im code. Deshalb wird auch der Stromverbrauch nicht immer weiter wachsen. Man sollte auch Moore's law betrachten, wenn man lediglich eine steigende Hashrate vergleicht dann liegt kommt es zu ganz falschen Ergebnissen.

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