Binance: Auch die Cayman Islands fahren regulatorische Geschütze auf


  • Die Bitcoin-Börse Binance bekommt immer mehr Probleme. Nun meldet sich auch Finanzaufsicht der Cayman Islands zu Wort. Derweil ranken sich zusehends Mythen um den eigentlichen Hauptsitz des Unternehmens.

    Für die Bitcoin-Börse Binance wird es immer enger. Zuletzt sagten die Behörden in Großbritannien, Japan und Kanada den regulatorischen Kampf an. Nun drohen auch Probleme im Land des vermuteten Firmensitzes, den zum Commonwealth gehörenden Cayman Islands. Die Cayman Islands Monetary Authority (CIMA) teilte mit, dass Binance nicht von der Regulierungsbehörde lizenziert sei, um ein Krypto-Trading innerhalb der Inseln zu betreiben. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten der CIMA hervor.


    Die CIMA untersucht derzeit, ob Binance […] irgendwelche Aktivitäten auf den Caymaninseln betreibt, die in den Bereich der regulatorischen Aufsicht der Behörde fallen könnten, heißt es in der Mitteilung. Eine Anschuldigungen wegen möglicher Fehlverhalten wird allerdings nicht erwähnt. Die CIMA fügte hinzu, dass jedes Krypto-Unternehmen mit Sitz im Territorium in Übereinstimmung mit dem Virtual Asset (Service Providers) Act, 2020 (“VASPA”) registriert oder lizenziert sein oder eine Ausnahmegenehmigung unter dem VASPA erhalten haben muss. Lokalen Berichten lief die Registrierungsphase für die Virtual Asset Service Providers (VASPs) bis zum 31. Januar dieses Jahres. In der zweiten Phase der Durchsetzung des Gesetzes ab Juni soll dann die “Lizenzierung und aufsichtsrechtliche Überwachung” in Kraft treten.


    Hauptsitz von Binance ist Anlass für Spekulationen

    Das britische Überseegebiet Cayman Islands ist als eines der größten Steuerparadiese der Welt bekannt. Laut eines aktuellen Berichtes von PwC ist es der beliebteste Standort für Kryptowährungs-Hedgefonds (zusammen mit den USA). Letztes Jahr behaupteten gleich mehrere Medienberichte, dass Binance einen Hauptsitz auf den Cayman Islands hat. CEO Changpeng Zhao “CZ” hüllte sich jedoch stets in Schweigen, wenn es darum ging zu verraten, wo Binance tatsächlich ansässig ist. Stattdessen behauptete er schlicht, dass sie überhaupt keinen Hauptsitz habe:

    Büros und Hauptsitze sind alte Konzepte wie SMS und MMS. Die Zeit schreitet voran…

    , so CZ in einem Tweet. Zuvor gab es lange Zeit die Vermutung, das ebenfalls als Steuersparparadis bekannte Malta könnte Hauptsitz von Binance sein. Daran kamen jedoch nach einer Mitteilung der Malta Financial Services Authority (MFSA) Zweifel auf. Eine Niederlassung auf den Cayman Islands wird seitens des Unternehmens ebenfalls bestritten:

    Binance.com hat immer in einer dezentralen Weise operiert. Binance.com betreibt keine Kryptowährungsbörse von den Cayman Islands aus, wie zuvor in einigen Medienartikeln fälschlicherweise berichtet wurde

    , so ein Binance-Sprecher laut The Block. Wo auch immer der Firmensitz tatsächlich ist, die Regulierungsbehörden scheinen der Kryptobörse weltweit auf den Fersen zu sein.

  • Und wenn man schon am Boden liegt kommts nochmal dicker: Binance muss vorübergehend seine SEPA Einzahlungen aussetzen. Es scheint aber noch nicht klar zu seinem, an welchem Regulator es genau liegt, Handelsblatt schreibt dazu nur folgendes:

    https://www.handelsblatt.com/f…vorerst-aus/26940126.html

    Sieht langsam wirklich so aus als würden die zuständigen Ämter und Behörden insgesamt in die Vollen gehen.

  • Und wenn man schon am Boden liegt kommts nochmal dicker: Binance muss vorübergehend seine SEPA Einzahlungen aussetzen. Es scheint aber noch nicht klar zu seinem, an welchem Regulator es genau liegt, Handelsblatt schreibt dazu nur folgendes:

    https://www.handelsblatt.com/f…vorerst-aus/26940126.html

    Sieht langsam wirklich so aus als würden die zuständigen Ämter und Behörden insgesamt in die Vollen gehen.

    Liegt scheinbar auch daran, dass der Zahlungsdienstleister Clear Junction will wohl nicht mehr mit Binance zusammenarbeiten will. Das war schon ein wenig absehbar, nachdem Binance insbesondere in UK Druck bekommen hat, da den Regulatoren dort Binance anscheinend viel zu wenig reguliert ist. Da Clear Junction in London sitzt, ist es nur nachvollziehbar.

    Problematisch finde ich, dass es seit Monaten absehbar ist, das die Regierungen versuchen werden die Fiat-Gateways in und aus Crypto zu reduzieren. Denn diese können sie kontrollieren - Crypto selbst nicht. War also quasi klar, dass es irgendwann soweit kommt. Auch Coinbase, Kraken und Gemini sehen hier Oberwasser. Gab diese Woche einen Beitrag auf Bloomberg, indem sie sich als die regulierten Saubermänner auftreten wollen und dem Markt-Primus Binance den Rang ablaufen:

    https://www.bloomberg.com/news…the-rules-to-beat-binance

    Es wird so sein wie immer: Wenn ein Land gegen eine Börse kämpft, verlässt die Börse das Land einfach - besonders Binance kann das gut.

    Grundsätzlich gilt für den Nutzer sowieso: Not your keys, not your coins. Man lässt also nichts auf Börsen, was sowieso nicht sein muss.

  • Für mich ist das Einzahlen nicht das große Problem. Mich stört eher wie man von dort jetzt die Kohle runter bekommt z.b. für Coins die da grad Steuerfrei geworden sind. Man kann sie zwar verkaufen gegen Euro, aber man bekommt die Euro nicht mehr von dort runter.

    Wenn Withdrawal auch nicht mehr geht dann isses für viele nutzlos.

    Nicht jeder schickt seine Shitcoins auch immer von der Börse runter. Und wenn es Kleinbeträge sind sowieso nicht. Aber genau da wird es nun ärgerlich. 10 verschiedene Coins für je 200 euro da liegen haben sind auch 2000 Euro.

  • Ich habe nun einen Teil meiner Coins gemoved. Ich möchte hier nur warnen (!) keine Panik erzeugen!

    Bei Mt.Gox ist das damals auch so gelaufen, erst wurden die Auszahlungen deaktiviert und auf einmal kamen Kunden nicht mehr an ihre Gelder. Das sind auch keine "kleine Wartungsarbeiten", mittlerweile ist das ein großes Thema für Binance: https://www.finanzen.net/nachr…e-unter-die-lupe-10308033




    Was mich stutzig macht ist dass Binance nichts (!) kommuniziert. Mir schmeckt das nicht.

  • Vielleicht gehe ich ein bisschen naiv an die Sache ran, wenn ich denke, dass das mit meinen paar Altcoins und restlichen Euros von der Seitenlinie bei Binance schon irgendwie klar geht.

    Über die Schnittstelle zum Euro-Konto mache ich mir später Gedanken, das wird dann schon irgendwie klappen, notfalls über eine andere Exchange. Die Euros brauche ich ohnehin nicht dringend, davon bekomme ich ja monatlich immer wieder welche durch meinen Vollzeit-Job.

    Wenn ich jetzt aber überall lese, dass Leute panikartig ihre Coins von Binance abziehen - meint ihr es ist tatsächlich so ernst dass die Coins da in Gefahr sind...?

  • Wissen tut es keiner. Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass so eine große Börse den Exit macht, im Markt lassen sich auch weiterhin noch Milliarden verdienen was Binance auch tut. Das Problem ist dass man das bei Mt. Box auch dachte (mit weniger Geld). Lieber ziehe ich meine Coins jetzt ab als mich später darüber aufzuregen nach dem Motto "warum bin ich nicht auf Nummer sicher gegangen".

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