Mit Bitcoins wäre das nicht passiert: Pandora Papers zeigen die Seriosität von Bitcoin auf.

Die Pandora Papers geben Aufschluss über die wahren Eigentümer von mehr als 27.000 Offshore-Firmen. In den Daten finden sich Politikerinnen und Politiker, Superreiche, Oligarchen, Kriminelle und Prominente. Die 11,9 Millionen Unterlagen umfassen Gründungsurkunden von Briefkastenfirmen und Trusts andere Dokumente haben einen Umfang von 2,94 Terabyte.


Die Daten wurden in einer geheimen Recherche von mehr als 600 JournalistInnen und Journalisten aus 117 Ländern ausgewertet. Der Besitz von einer Briefkastenfirma ist nicht illegal. Offshore-Firmen können auch zu legalen Zwecken genutzt werden, mehrheitlich dienen sie aber der Geldwäsche oder der Steuerhinterziehung. Problematisch ist dass die Geldströme oft nicht mehr nachvollzogen werden können, insbesondere dann nicht, wenn Kofferweise Bargeld den Besitzer gewechselt hat.


Sehr schön zeigen die Pandora Papers die Doppelmoral, wenn man sich vor Augen führt, wie Regulierungsbehörden dem Krypto-Markt die Förderung von Geldwäsche oder der Steuerhinterziehung unterstellen, während tatsächlich viel größere Summen durch Bargeld und Offshore-Konstruktionen hinterzogen und gewaschen werden. Sicherlich ist es derzeit möglich Steuern mittels Bitcoin zu verschleiern, weil die Möglichkeiten der Nachverfolgung durch Behörden aktuell noch begrenzt sind. Hier rüsten Staaten aber bereits auf. Der Internal Revenue Service (IRS) in den USA forderte Anfang Juni eine Budgeterhöhung um 1,2 Milliarden US-Dollar, um unter anderem Krypto-affines Personal und neue Nachverfolgungs-Tools zu schaffen. Für das Infrastrukturprogramm von Präsident Biden sind Steuern aus Kryptowährungen eine wichtige Finanzstütze. Und auch die EU gründete erst vor Kurzem eine neue Anti-Geldwäsche-Einheit (AMLA) mit Fokus auf Krypto-Transaktionen. Gleichzeitig gehen denselben Institutionen jedes Jahr Unsummen an Steuereinnahmen in Euro verloren, weil sie sich von den Bigfour durch Steuertransaktionen an der Nase herumführen lassen.


Die Firma Chainalysis (Experts in Blockchain Analysis) veröffentlichte in 2021 spannende Daten, wonach sie der Anteil krimineller Krypto-Transaktionen dem Gesamtvolumen aller Überweisungen im Space gegenüberstellte. Insgesamt verzeichnete das US-Unternehmen einen Rückgang aller illegalen Transaktionen auf 0,34 Prozent, was ca. 8,3 Mrd Euro entspricht. Hierbei begehen wenige Inhaber ein hohes Maß an Geldwäsche, welche die Behörden mit der richtigen technischen Ausstattung erfolgreich bekämpfen könnten. Vergleicht man diese Zahlen mit den Summen, die auf Offshore-Konten gelagert sind, wird deutlich, worauf Behörden verstärkt den Fokus setzen sollten. Laut Schätzungen des Tax Justice Network liegt der Steuerschaden, den Regierungen jährlich durch Steuerhinterziehung verlieren, bei 427 Milliarden US-Dollar.

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