Ich kannte bis gestern nicht das Celsius Network. Das 2017 gegründete Unternehmen von CEO Alex Mashinsky ist einer der größten Finanzdienstleister am Kryptowährungsmarkt, mit zuletzt rund 12 Milliarden Dollar verwaltetem Kundengeld. Am Montag teilte Celsius mit, Auszahlungen an Kunden und Überträge auf andere Konten zu stoppen. Als Grund nannte Celsius "extreme Marktbedingungen". Da geht einem der arsch natürlich auf Grundeis!
An den Kryptomärkten sorgte die Nachricht für ein Beben. Der Bitcoin-Kurs erreichte im Verlauf des Montags einen neuen Jahrestiefstand. Und Kryptoanleger stellen sich weltweit die bange Frage, wie sich die Celsius-Schockwellen auf ihr Portfolio auswirken. Unter anderem die Kundinnen und Kunden des Berliner Fintechs Nuri, welches mit Celsius kooperiert. Wer seine Bitcoin auf das Bitcoin-Ertragskonto bei Nuri legte, konnte zusätzlich Zinsen verdienen, bis zu 5 Prozent waren versprochen. Nuri leitete die Einlagen an Celsius Network weiter. Offenbar traute Celsius sich zu, sie noch lukrativer anzulegen. Die Berliner jedenfalls, so die Logik des Geschäfts, verdienten an dem Bitcoin-Ertragskonto, indem sie einen Teil der Zinsen, die sie von Celsius Network für die Kundeneinlagen bekamen, für sich behielten.
Das Risiko tragen die Kunden. Eine Einlagensicherung gibt es nicht. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.